VICUS Districts im Vergleich


Die Planung moderner Wärmenetze erfordert differenzierte Werkzeuge für unterschiedliche Projektphasen. Während strategische Tools ihren Schwerpunkt auf die frühe Machbarkeitsanalyse und Wirtschaftlichkeitsberechnung legen, erfordert die funktionale Auslegung eine detailliertere physikalische Betrachtung.

Die folgende Gegenüberstellung verdeutlicht die Positionierung von VICUS Districts als technische Planungssoftware im Vergleich zu strategischen Vorplanungsinstrumenten wie nPro oder Thermos. Sie zeigt auf, warum spezifische Hydraulikberechnung und dynamische Simulation für die Planungssicherheit unerlässlich sind.

FunktionenFrühe Planungstools
(z.B. nPro, Thermos)
VICUS DistrictsWarum das wichtig ist
GIS SchnittstelleFlat tickFlat tickSchneller Import existierender Netze
Einfache und schnelle Netzplanung/-dimensionierungFlat tickFlat tickVorplanung und erste Rohrnetzdimensionierung
WirtschaftlichkeitsberechnungFlat tickicon crossEntscheidungsfindung nach Vorplanung
DXF, PDF Import und Exporticon crossFlat tickIntegration in CAD-Workflows für spätere Planungsphasen
Komplexer Hydrauliksolvericon crossFlat tickNotwendig zur Berechnung vermaschter Netze, Ringleitungen und dezentrale Einspeisung
Thermo-hydraulische Simulationicon crossFlat tickZeigt, was im Netz wirklich passiert (nicht nur statische Maximalwerte), inkl. Speicherwirkung des Netzes
Rohrfittinge mit DruckverlustfrageFlat tickFür detaillierten Massenauszug und korrekte Druckverluste
Geodätische Höhendaten icon crossFlat tickNotwendig zum Prüfen der Druckbeständigkeit von Rohren und Komponenten
Detailliertes Erdreichmodell icon crossFlat tickExakte Berechnung von Wärmeverlusten und -gewinnen (wichtig bei kalter Nahwärme)

Detailanalyse: Die richtige Software für die richtige Phase

1. Strategische Planungstools (z. B. nPro, Thermos)

Tools wie nPro oder Thermos sind hervorragend für frühe Leistungsphasen, etwa die Machbarkeitsstudie und Konzepterstellung.

  • Stärke: Sie berechnen sehr schnell Investitionskosten, CO₂-Einsparungen und decken die Sektorenkopplung (Strom + Wärme) sowie Erzeugerkonzepte effizient ab.
  • Grenze: Sie arbeiten meist mit statischen Annahmen oder vereinfachten Jahresdauerlinien. Die komplexe Physik eines realen Netzes – wie Druckverluste in vermaschten Strukturen, Temperaturverläufe entlang des Netzes oder das exakte Verhalten des Erdreichs – wird oft stark vereinfacht oder vernachlässigt.
  • Fazit: Ideal für den Business Case und die Energiebilanz, aber oft nicht ausreichend für die technische Auslegung und hydraulische Nachweisführung.

2. Klassische Experten-Software (z. B. STANET)

Am anderen Ende des Spektrums stehen etablierte Rohrnetzberechnungsprogramme wie STANET. Diese kommen traditionell aus der Versorgungstechnik (Gas, Wasser, Fernwärme) und sind der Standard für Bestandsnetze.

  • Stärke: Diese Tools bieten einen hydraulischen Rechenkern und höhere Detailgenauigkeit, die für die Abnahme kritischer Infrastruktur notwendig ist.
  • Grenze: Die Bedienung ist oft komplex und erfordert spezialisierte Expertenkenntnisse („hohe Lernkurve“). Die Bedienungsoberfläche wird oft als wenig anwenderfreundlich und veraltet empfunden. Zudem sind sie oft hauptsächlich auf statische Berechnung ausgelegt. Die dynamische Jahressimulation mit verschiedenen Wärmeerzeugern oder die Kopplung mit Erdreichmodellen ist in der Regel nicht möglich.
  • Fazit: Unverzichtbar für die Betriebsführung riesiger Bestandsnetze, aber oft zu schwerfällig und kostenintensiv für die agile Planung neuer Quartierslösungen.

3. Vergleich zu VICUS Districts

VICUS Districts schließt die Lücke zwischen der einfachen Strategieplanung und der hochkomplexen Experten-Software. Es ist das Werkzeug für die agile technische Validierung und Detailplanung, insbesondere für ab Leistungsphase 2.

Wir verzichten bewusst auf eine integrierte Wirtschaftlichkeitsberechnung, um uns voll auf die physikalische Korrektheit zu konzentrieren – jedoch ohne die Hürden alter Experten-Tools. Dennoch bekommen Sie detailierte Massenauszüge aller notwendigen Komponenten sowie die Betriebsenergien von Erzeugern und Pumpen – und damit die fundierte Grundlage für Ihre Wirtschaftlichkeitsberechnung.

Warum VICUS Districts wählen?

Physik wie bei den Experten, Usability wie moderne Software: Im Vergleich zu nPro bietet VICUS eine physikalische Hydraulikberechnung (Hydrauliksolver für vermaschte Netze, Druckverluste). Im Vergleich zu STANET bietet es jedoch eine deutlich intuitivere Benutzeroberfläche und schnellere Workflows (z. B. GIS-Import, einfaches Zeichnen und Parametrieren), die speziell für Planungsingenieure und nicht nur für Rohrnetz-Spezialisten entwickelt wurden.

Das Erdreich als Komponente: Unser detailliertes Erdreichmodell ist ein Alleinstellungsmerkmal. Anders als viele andere Tools berücksichtigt VICUS die Wärmespeicherkapazität des Bodens dynamisch – ein entscheidender Faktor für die Effizienzberechnung bei kalter Nahwärme, den reine Hydraulik-Tools vernachlässigen.

Dynamik als Standard: Ein modernes Wärmenetz (4. & 5. Generation) ist träge und volatil. Während klassische Tools oft von statischen Auslegungszuständen ausgehen („Worst Case“), simuliert VICUS das dynamische thermo-hydraulische Verhalten. Sie sehen exakt, wie das Netz auf schwankende Erneuerbare Energien reagiert.

Was ist thermo-hydraulische Simulation?

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